Sogenannte Bugs im eigenen Computer-Code sind für jede:n Programmierer:in eine unvermeidliche Herausforderung – egal ob Anfänger oder Profi. Doch was genau ist ein Bug und wie geht man damit um?
Inhalt
Was ist ein Bug?
Als Bug (engl. für “Käfer”) im Programmierkontext bezeichnet man einen Fehler oder Defekt in einem Computerprogramm, der zu unerwarteten oder unerwünschten Ergebnissen führt. Diese Fehler können vielfältig sein und von einfachen Tippfehlern bis hin zu komplexen logischen Fehlern reichen.
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Verschiedene Arten von Bugs
Einige häufige Arten von Bugs sind Syntaxfehler, die durch falsch geschriebenen Code entstehen, Laufzeitfehler, die erst beim Ausführen des Programms auftreten, und logische Fehler, die schwieriger zu identifizieren sind, da das Programm läuft, aber nicht die erwarteten Ergebnisse liefert.
Das bedeuten Debugging und Debuggen
Als Debugging wird das Beheben von Bugs bezeichnet – also das Finden und Lösen von Fehlern im Computerprogramm.
Effizientes Debuggen (das Verb zu Debugging) erfordert Übung und Geduld. Es beginnt mit dem Verständnis des Problems, gefolgt von der systematischen Überprüfung des Codes, um die Ursache des Fehlers zu finden. Moderne Entwicklungsumgebungen (z.B. Visual Studio Code) bieten Debugging-Tools, die diesen Prozess erleichtern, indem sie z.B. das Schritt-für-Schritt-Verfolgen des Codes ermöglichen.
Weshalb werden Software-Fehler als “Bugs” bezeichnet?
Eine interessante Anekdote zur Entstehung des Begriffs Bug stammt aus dem Jahr 1947.
Grace Hopper, eine Computerwissenschaftlerin, arbeitete an einem Mark II Computer und fand eine Motte (auf Englisch “Bug”), die einen Fehler im System verursachte. Sie dokumentierte diesen Vorfall als “First actual case of bug being found” (auf Deutsch: “erster tatsächlicher Fall eines gefundenen Bugs”), was zur gängigen Verwendung des Begriffs “Bug” in der Computerwelt führte.
Mehr zum Hintergrund findest du auf Wikipedia oder in unserem Instagram Post zum Thema:
Computer-Bugs als Lernerfahrung
Für Anfänger im Bereich des Programmierens können Bugs frustrierend sein, da sie oft schwer zu finden und zu beheben sind. Die oben erwähnten Entwicklungsumgebungen unterstützen dich zwar dabei, diese fiesen kleinen Fehler in deinem Code zu finden, doch häufig sind die Fehlermeldungen kryptisch und vor allem für Anfänger:innen schwer zu verstehen. Kein Wunder also, dass viele angehende und professionelle Programmierer:innen beim Debuggen extra dafür entwickelte Webseiten wie stackoverflow und neuer auch KI-Tools wie ChatGPT zur Hilfe heranziehen.
Bugs sind jedoch auch eine wichtige Lernerfahrung. Das Beheben von Bugs verbessert nicht nur die Qualität des Codes, sondern hilft auch, ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise von Programmiersprachen zu entwickeln.
In unseren Programmierkursen für Kinder und Jugendliche üben wir deshalb das Finden und Beheben von Bugs schon von Anfang an und bieten als weitere Starthilfe das begleitete Programmieren im CodeLab an.
So treffen Bugs auch Gamer und alle anderen Computer-Anwender:innen
Nicht nur Programmierer:innen tun sich mit Bugs schwer. Auch Gamer und Computer-Nutzer:innen im generellen kann es hart treffen, denn auch die beste Software kann unentdeckte Bugs enthalten. Das ist mit ein Grund, weshalb die meiste Software regelmässige Updates erhält: nicht nur für tolle neue Features, sondern auch zum Beheben von grösseren und kleineren Bugs.
Vielleicht kennst du den Ausdruck “es buggt”. Damit ist gemeint, dass ein Programm nicht so läuft wie es sollte. In einem Game könnte zum Beispiel eine Spielfigur an einer Hauswand in der Spielwelt festhängen und sich nicht mehr loslösen können. Häufig muss man dann das Game neu starten und mit einem älteren Spielstand wieder einsteigen. Wem das auch nur einmal passiert ist, weiss wie ärgerlich das ist.
Ein beeindruckendes Beispiel für ein Bug in einem Game war 2005 die unbeabsichtigte Verbreitung eines virtuellen Virus (“Corrupted Blood”) im Game World of Warcraft, der unzählige Avatare der Gamer ins Nirvana beförderte.
Bugs in Games können Spielern aber auch eine Reihe von unbeabsichtigte Vorteile bescheren. Eine Übersicht über die schlimmsten und besten Bugs der Spielgeschichte bietet dir dieses Video:
Auch im echten Leben haben Bugs weitreichende Folgen. So führte in den neunziger Jahren ein unbemerkter Fehler in der Software der Rakete Ariane 5 innerhalb von 37 Sekunden zu derer Selbstzerstörung. Rund 400 US Dollar haben sich wegen eines kleinen Fehlers im Computerprogramm einfach so in Luft aufgelöst.
Wenn du dir einige weitere Gruselgeschichten über Software Bugs zu Gemüte zu führen möchtest, schau dir dieses Video an (Achtung, nichts für schwache Nerven):
Gedanken zum Schluss
Bugs sind also ein integraler Bestandteil des Programmierens. Deren Identifizierung und Behebung sind nicht nur entscheidend für die Entwicklung zuverlässiger Software, sondern auch ein Schlüsselschritt im Lernprozess eines jeden Programmierers. Mit Geduld und den richtigen Techniken kann das Debuggen von Software Bugs zu einer bereichernden Erfahrung werden.
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